Gottesdienst am 19.2.2023 - Estomihi - 1. Kor 13,1-13 (gereimte Predigt)

O welch große geflügelte Worte
die Paulus da den Korinthern schreibt
gesprochen an solch einem heiligen Orte
machen sie Herzen froh und weit.
Steht dann ein Hochzeitspaar
vor dem Traualtar
wird feierlich so die Liebe gepriesen
bevor es heißt: Darf ich die Braut jetzt küssen?
"Liebe" steht da wie ein Zauberwort.
Vertraut und folgt der Liebe, denn dort
werdet ihr es spürn und erleben
das Größte und Beste, das Gott je gegeben.
Bei allem Tun das Wichtigste sie ist,
fehlt sie, so wird sie schmerzlich vermisst,
ohne sie, wo kämen wir hin? 
Das Leben bliebe ganz ohne Sinn.
Hätten wir alle Superkräfte des Geistes -
sprächen wie Engel, wie Propheten - wer weiß es?
es würde die Herzen nicht berühren,
denn jeder würde es deutlich spüren:
Hier macht sich jemand nur wichtig,
sicher, was man sagt, ist schon richtig
und doch schon von Grund auf ganz verkehrt:
denn ohne die Liebe ist es nichts wert.
Aufdringlich laut klingt es nur in das Ohr,
schrill lärmend wie Schläge auf ein eisernes Rohr. 
Und dann: Gäb ich aus Opfersinn
meine Habe den Armen hin,
wär' sogar mein Körper der Flammen Raub
es wäre nichts Rechtes, denn ich glaub'
ich hätte besser auf die Worte des Paulus gehört: 
Ohne die Liebe ist es nichts wert.
Und versetzte mein Glaube einen Berg an einem anderen Ort
noch immer gälte dasselbe Wort,
es hallt in mir nach, hab ichs einmal gehört:
Ohne die Liebe ist es nichts wert!
Aber warum - seien wir ehrlich -
ist die Liebe ganz und gar unentbehrlich?
Sanft und beharrlich bleibt sie in Hintergrund
treiben Neid, Hochmut und Ehrgeiz es wieder mal zu bunt,
wollen wir nach außen nur glänzen:
Die Liebe weist uns in unsere Grenzen,
weil leise und ausdauernd sie zu uns spricht:
Ohne mich geht es nun mal einfach nicht.
Ich gebe dem Leben sein Maß und sein Ziel,
ich reg' mich nicht auf, ich ertrage viel,
verabscheue Unrecht und Gewalt
nur die Wahrheit macht Freude und gibt Halt.
Und dann, wenn andere uns reizen,
kann sie uns innere Ruhe verheißen.
Die Liebe bewahrt einen langen Mut,
trägt nichts nach, verwandelt Böse in Gut.
Und wenn über kurz oder lang alles vergeht:
eines ist sicher: die Liebe besteht.
All unser Können und unser Wissen, 
wird einstmals uns aus den Händen gerissen, 
und von allen unseren Gaben,
solln wir am Ende nur noch die Liebe haben.
Denn Stückwerk ists, was wir treiben und machen,
es bleiben oft nur halbe Sachen, 
bei all unserer Mühe und Kraft
vollendet haben wir wenig geschafft.
Und werden wir Kinder erwachsen und weise,
schließlich Greisinnen und Greise,
und schaun wir auf unser Leben zurück,
ist wie in einen matten Spiegel der Blick,
erkennen wir uns manchmal selbst nicht mehr.
Was war das damals? Es ist schon so lange her,
und ob ich heute gescheiter bin?
Teils, teils, das Ganze zu sehn bekomm ich nicht hin.
Erst spät, vor Gottes Angesicht, werd' ich erkennen
denn Gott wird mich in- und auswendig kennen.
Seine Liebe ist in Christus erschienen,
und seiner Liebe will ich stets dienen.
Von dieser Liebe ist Paulus erfüllt, 
diese Liebe, die alles Irdische umhüllt.
Und bleibt die Liebe uns manchmal verborgen,
Gottes Ja zu uns gilt, heute und morgen,
auf ewig bleibt sie, Gottes Liebe allein,
durch alle Zeiten will sie mit uns sein.
All die anderen Geistesgaben,
prophetisches und  Zungenreden werden ein Ende haben.
Es bestehen, wir wissen es, für alle Zeit
der Glaube, die Hoffnung, die Liebe in Ewigkeit.